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Fischereiverein an der Emme Burgdorf

Im Jahre 1922 wurde dieser Verein gegründet. Ziel war vor allem, den Fischbestand zu schützen (Hege und Pflege), den Gewässerschutz zu fördern und die Kameradschaft zu pflegen. Das sind bis heute die Hauptanliegen geblieben.

muttertieranlage

Ab dem November startet die Laichzeit. Laichreife Forellen werden rausgesucht und gestreift.

Die Eier der Weibchen (Rogner) werden in einen Behälter abgestreift und mit der Milch der Männchen (Milchner) für die Befruchtung vermischt.

streifenmaennchen

streifenweibchen

Mittels einer Schablone werden eine bestimmte Anzahl an Eiern ausgezählt und das verdrängte Wasservolumen bestimmt.

eierzaehlung
Mit der durchschnittlich errechneten Wasserverdrängung pro Stückzahl wird schlussendlich die totale Anzahl an gewonnenen Forelleneiern bestimmt.

eier

eierwasservedr

Die Eier kommen in ein Brutsieb, wo sie mit Frischwasser versorgt werden. In dieser erste Eientwicklungsphase sind die Eier sehr empfindlich und werden deshalb nur wenn nötig und äussert sorgsam umsorgt. Ausserdem wird die Wassertemperatur runtergekühlt, damit die Eier nicht zu früh schlüpfen im Frühling.

Eierschale

Nach der Hälfte der Eientwicklungszeit ist das Augenpunktstadium erreicht.

ei

eier

Ab dieser Zeit sind die Eier weniger empfindlich, aber auch in diesem Stadium benötigen sie noch häufige Pflege, da abgestorbene Eier rasch entfernt werden müssen.

Nach ~420 Tagesgrade nach der Befruchtung schlüpfen die Forellen.

Bild des Dottersackstadiums

In den ersten Tagen zehren die Fische von ihrem Dottersack, bereits nach 2-3 Wochen beginnen sie über das Maul Nahrung aufzunehmen. In diesem Stadium werden sie in die Emme und Aufzuchtsgewässer ausgesetzt.

Bild eines Bachs

  • 1934 war ein Meilenstein, denn das neue und fortschrittlichen Fischereigesetz schaffte die Netzfischerei ab und bildete die Basis für das heutige Patentsystem der Fischerei. Gleichzeitig wurde die Pflicht für die Bewirtschaftung vom Kanton an die Pachtvereinigung Emmental übertragen.
  • 1935 wurde der Jahresbeitrag auf 4 Franken erhöht, dies wurde 1939 wieder auf 3 Franken reduziert, der Kriegsausbruch hinterliess Spuren.
  • 1940 erhielt der Verein 50 Liter rationiertes Benzin für den Laichfischfang.
  • 1944 beschloss die Hauptversammlung den Bau der Brutanstalt an der Heimiswilstrasse in Burgdorf. Dieser Bau war 1945 vollendet, wobei die Fische aufgrund des warmen Wassers im Trinkwassernetz der Stadt Burgdorf zu früh schlüpften. Deshalb wurde 1947 eine Wasserkühlanlage eingebaut, um den Schlupfzeitpunkt besser regulieren zu können.
  • 1951 führte der Verein den ersten Kurs über sportgerechtes Fischen auf der Schützenmatte in Burgdorf durch, der erste Jungfischerkurs folgte im Jahr 1959.
  • 1954 war der Fischereiverein an der Emme Burgdorf der erste Verein in der gesamten Schweiz, der ein eigenes Elektrofanggerät besass.
  • Der Verein machte sich stark für regulierte Wasserentnahmen:
    im Jahr 1952 übte er Kritik an der Wasserversorgung Aeschau, die Emme trocknete zwischen Kirchberg und Aefligen ab
    im Jahr 1962 führte er Beschwerde gegen die Papierfabrik Utzenstorf aufgrund mangelnder Wasserführung in der Emme
    1968 Gewässerschutzinitiative
  • 1972 fand die das 50 Jahre Jubiläum in der Truppenunterkunft Burgdorf statt.
  • 1976 ging die Abwasserreinigungsanalge in Rüegsauschachen in Betrieb.
  • 13.11.1988: Vernichtung des Fischbestandes von Hasle-Rüegsau bis Kirchberg aufgrund cynidhaltiger Abwässer eines metallverarbeitenden Betriebes.

Wie kommt man zum Fischen und was fasziniert - Interview mit zwei Jungfischern

Illustration von Emmeli

Hast du dich auch schon gefragt?

Per Januar 2022 hat der Verein 288 Mitglieder

1934 kostete der Jahresbeitrag von 3 Franken, heute kostet der Jahresbeitrag 60 Franken. Als Mitglied dieses Vereins ist man beim Kauf eines Fischereipatents vom Hegebeitrag befreit

Die Elektrofischerei wird nur gezielt eingesetzt für Bestandesbergungen, Bestandesaufnahmen und Bestandesregulierungen.

Wird mit einem Fangpolgerät im Wasser ein Stromfeld angelegt, so positionieren sich die Fische parallel zu den elektrischen Feldlinien mit dem Kopf in Richtung positiver Elektrode (Anode). Die sich im Stromkreis befindlichen Fische schwimmen somit zur Anode und können mit einem Kescher eingesammelt werden.

Elektrofischerei

Elektrofischerei


Sachgemäss eingesetzt ist dies eine schonende und effektive Fischfangmethode. Die Elektrofischerei unterliegt strengen Regeln, Bedarf einer Ausbildung und Bewilligungen.

Schlusswort

Wir hoffen, dass du mit diesem Fischlehrpfad einen Einblick in die interessante Welt der Fische und Unterwasserlebewesen erhalten hast. Du siehst das Unterwasserleben nun hoffentlich mit anderen Augen und weisst, dass Gewässer vor negativen Einflüssen wie Verschmutzungen (Chemikalien, Abfall…) und Verbauungen bewahrt werden müssen. Am Beispiel der Emme erkennst du die Zusammenhänge eines ganzen Ökosystems, seine Verletzlichkeit und die grosse Verantwortung, welche wir Menschen für die Natur haben. Die Natur braucht uns nicht, aber wir brauchen die Natur!

Weisst du es?

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